Brechhäuser in der Gemeinde Dentlein


Brechhäuser in der Gemeinde Dentlein

In unserer Gemeinde gab es in früheren Zeiten in fast jedem Ortsteil ein Brechhaus. Diese Häuser dienten dazu aus dem damals angebauten Flachs Leinen und Werg zu produzieren.

In der Zeitschrift „Bayerischer Heimatschutz“, 27. Jahrgang, aus dem Jahre 1931 wird in dem Beitrag „Wandlungen im westfränkischen Dorfbild“ von Hans Güthlein unter anderem das Thema Brechhäuser behandelt. Dabei beschreibt er auch welche Arbeitsschritte nötig sind um aus Flachs Leintücher herzustellen.
Zu jeder fränkischen Ortschaft war einst als integrieren der Bestandteil des Dorfes auch ein Brechhaus gehörig, der Bau von Flachs spielte ebenso wie die Flachsverarbeitung im bäuerlichen Betrieb und Haushalt eine große Rolle, deren Bedeutung wir einigermaßen ermessen können an dem alten und vielfachen Brauchtum, das den Flachs auf seinem weiten Weg von der Ernte bis zu dem Augenblick begleitet, in dem er als selbstgesponnenes Linnen im Schrank verwahrt wird. Der Flachs wird zunächst gerupft und gebündelt, dann wird der geriffelt, d.h. auf einem kammartigen Handwerksgerät werden die den kleinen Samen bergenden Fruchtkapseln losgerissen, dann wird der Flachs „gewast“, er wird auf dem Wasen ausgebreitet und dort wochenlang dem Regen und der Sonne ausgesetzt und macht so einen von Bakterien unterhaltenen Gärungsprozess durch, der den Stengel so zermürbt, daß später die Trennung der Holzbestandteile des Stengel von den Bastfasern, dem eigentlichen Gespinst, durchgeführt werden kann. Erst nach diesem „Rösten“ kommt der Flachs zum Brechhaus und zur Darre. Durch das Brechen werden von den frischgedörrten Flachs die Holzbestandteile größtenteils entfernt und dieser Reinigungsprozess dann durch das Schwingen mit dem Schwingbrett zu Ende geführt. Nun folgt auf der Hechel, einem mit zahlreichen Reihen von Eisenzähnen besetzten Gerät, die Trennung der minderwertigen Bestandteile, des reinen Flachses von den minderwertigen Fasern, dem Werg, und jetzt erst ist der Flachs spinnfertig geworden. Der gesponnene Flachs wandert dann zum Weber zum Wirken, aber das fertige Tuch muss erst noch gebleicht werden, bevor es als weißes Linnen zum stolzen Besitz der Hausfrau wird. Es ist leicht begreiflich, dass dieses langsame Werden eines für den bäuerlichen Haushalt zu notwendigen Eigenproduktes auf das Gemüt der Bauern tiefeinwirkte und der Niederschlag dieser Einwirkung sind im vielfach tief empfundene Bräuche und Sitten, die sich an die Flachsgewinnung und Flachsverarbeitung anknüpfen. All dies ist jetzt zu Ende. Nach einem kurzen aufflackern in der Kriegs- und Nachkriegszeit ist der Flachsbau in unserer Gegend nunmehr wohl endgültig aufgegeben worden, und damit verfallen langsam auch die Brechhäuser.“

Weiter schildert der Autor, wie die Brechhäuser gebaut und betrieben wurden.

„Von allgemeinem Interesse deucht mir auch, auf die technische Seite dieser Brechhäuser etwas näher einzugehen. Bei den ganz alten Brechhäusern steht das eigentliche Feuerhaus mit dem zum Dörren des Flachses dienenden gemauerten Kessel frei neben dem Brechhaus, und zwar ist das Feuerhaus eingegraben in den Boden, so daß es in seiner äußeren Form den alten Kellereingängen gleicht. Späterhin wird das Dörren in einem offenen Anbau des Brechhauses, und zwar in einem tief ausgegrabenen, zementierten Trog vorgenommen. Die letzte Lösung ist die, daß das Dörren im Brechhaus selbst vorgenommen wird, in Öfen, die ihr genaues Vorbild in den alten Backöfen haben. Ob diese Form des Brechhauses, die ich ebenfalls in Abbildung bringe (Nr. 10), eine weitere Verbreitung gefunden hat, weiß ich nicht genau. Allzu glücklich war die Lösung nicht. Jedenfalls habe ich mir in Fetschendorf erzählen lassen, daß der Ofen zunächst viel zu heiß war und daß, um die Hitze auszunutzen, vor dem Dörren des Flachses die ganze Ortschaft in diesen mehr als weiträumigen Öfen, in denen eine ganze Unzahl von Laiben Platz finden konnte, Brot gebacken hat, und auch dann war das Einsetzen der Flachsbündel noch mißlich; denn der junge Bursche, der zu diesem Zweck in den Ofen hineinzukriechen hatte, musste wegen der Hitze an den Händen und an den Knieen engagiert und zudem „angeletzt“ (angefeuchtet) werden, um ihn im Falle einer Ohnmachtsanwandlung rasch aus dem Ofen ziehen zu können.“

Diese Schilderung zeigt eindrücklich, dass der Weg von der Ernte des Flachses bis zum Leinen langwierig, anstrengend und aufwendig war. Auch der Anbau von Flachs war keine einfache Sache. Mit zunehmender Dauer des Krieges wurde der Flachsanbau durch die NSDAP (National-Sozialistische Arbeiterpartei) propagiert und forciert um den Mangel an Kleiderstoffen für die Soldaten an der Front zu mildern. Ein im Trend der damaligen Zeit wohl etwas verklärender Bericht der Feuchtwanger Zeitung vom Oktober 1940 beschreibt detailliert den Anbau von Flachs auf zwei Gemeinschaftsfeldern nahe Thürnhofen und Kaierberg.

Gemeinschaftsflachs in Thürnhofen.

Uralt ist Flachsbau und Spinnen. Keiner kennt die Namen des ersten Flachsbauers und der ersten Spinnereien. Wie Zeugen aus der Vorzeit stehen noch heute bei unseren Dörfern die Brechhäuser; selten ist das Baujahr bekannt, vom Erbauer weiß niemand etwas. Abseits vergessen liegen sie heute, unbeachtet und unbenutzt, und mit ihnen ein Stück bäuerlicher Gemeinschaftspflege. Denn die Verarbeitung des Flachses hat alle Altersklassen des Dorfes zusammengeführt zu gemeinsamer Arbeit und gemeinsamer Freude. Viele bunte Geschichten berichtet das ältere Geschlecht von der Brechhauszeit; das jüngere schweigt sich aus, es kennt diese Tätigkeit nur vom Hörensagen. Und eine Fülle von Erinnerungen rankt sich um die Bauernstuben der Großmutterzeit deshalb, weil sie noch eine Spinnstube war, mit Vergnügen und Arbeit; man kann sagen, daß sie erst als Spinnstube eine richtige Bauernstube darstellte.

Arbeit und Vergnügen wechselten in natürlicher Folge ab. Das Vergnügen an Winterabenden ist geblieben, freilich in den meisten Häusern verflacht und entseelt: es mußte kitschig und fade werden, weil ihm der sinnvolle Grund fehlte. Das jüngste Geschlecht weiß von der Arbeit des Brechens und Spinnens nicht mehr viel, häufig gar nichts mehr. Einmal fehlte zu solchen zeitraubenden Beschäftigungen die erforderliche Zeit. Aber die eigentliche Ursache liegt anderswo. Die Fabrik nahm dem Dorf die Arbeit des Brechens und Spinnens ab. Mit der Arbeit entriss sie ihm gleichzeitig ein Stück Gemeinschaftspflege, ein Stück gemeinsamer Arbeit und Freude, ein Stück Brauchtum. Eines konnte die Fabrik allerdings nicht, nämlich den Anbau selbst in ihren Mauern betreiben. Zu diesem natürlichen Vorgang bedarf es der Natur, der Scholle und ihres Betreuers, des Bauern. Die wirtschaftliche Lage der Gegenwart brachte es mit sich, dass der seit vielen Jahren zurückgegangene Flachsbau wieder mit allen Mitteln gesteigert wurde. Es hat sich erwiesen, daß der gemeinsame Anbau eines Feldes wirtschaftlicher ist, als der Anbau in kleinen Streifen. Deshalb konnte man in den letzten Jahren fast in jeder Gemeinde wieder Flachsfelder sehen. Auch hier gilt das Sprichwort: „Wie der Herr, so das Gscherr!“ Am Flachsfeld kennt der kundige Beobachter, wie es mit dem bäuerlich-völkischen Empfinden eine Gemeinde und ihrer verantwortlichen Führer steht. Es ist sozusagen eine Visitenkarte, nicht geheimnisvoll zwischen unergründlichen Akten verborgen, sondern als öffentlicher Ausweis sichtbar in der Gemarkung.

Auch in den Gemeinden Kaierberg und Thürnhofen gab es dieses Jahr wieder Felder mit Gemeinschaftsflachs. Beide Felder waren nicht Flachsfelder, weil sie zufällig übrig geblieben waren oder als schlechteste Äcker zu nichts anderem verwendbar waren. Nach dem Grundsatz „Für den Flachs ist das beste Feld gerade gut genug“ wurden mit Umsicht einige Äcker ausgewählt. Das Kaierberger Feld lag an der Bezirksstraße, auf dem „Pfefferbuckfeld“, von der Witwe Deffner freundlicherweise zur Verfügung gestellt; für die Arbeit war Herr Scharf=Kaierberg verantwortlich!

Das Thürnhofer Feld lag hinter der Schlossmauer, im Flurteil „Hopfen“; es wurde von Frau Knoll=Thürnhofen, deren Mann damals im Felde stand, bereitwillig zum Flachsbau überlassen. Der Anbau, die Ernte und Ablieferung standen unter der erfahrenen Leitung des Ortsbauernführers A. Häffner Thürnhofen. Gemeinsam mit den Ackerfachschaftswart L. Planner Thürnhofen besorgte er nach der Feldbestellung die Aussaat am 4. und 7. Mai 1940; die folgenden Angaben und Ausführungen beziehen sich auf den Thürnhofer Flachsbau.

Als Saatgut wurden ein Zentner vier Pfund von der Sorte „Tharoß 1“ auf eine Anbaufläche von 1 Tagwerk 8 Dezimal gesät, also etwas mehr als die normale Saatstärke von 80-90 Pfund auf das Tagwerk. Es lief gut auf, durch die Trockenheit beeinträchtigt, etwas unterschiedlich. Am Entwicklungsstand selbst konnte man die verschiedene Vorfrucht deutlich erkennen; es gingen voraus Hafer und Roggen, beim Winterbau war die Entwicklung günstiger. Vor der Saat wurde Kunstdünger gegeben, auf das Tagwerk ein Doppelzentner Thomasmehl und 75 Kilo Kali. Als Kopfdüngung wurde nach dem ersten Ausgrasen auf das Tagwerk 85 Pfund schwefelsaures Ammoniak verabreicht.

Anschließend an den Kartoffelkäfersuchdienst wurde als Dorfgemeinschaftsarbeit die erste Kultur am 20. Juni durchgeführt, am 4. Juli zum zweiten Male gegrast. Am häufigsten fanden sich folgende Unkräuter (in Klammern der mundartliche Name): Hederich (Dill), Melde (Molde), Knöterich (Ackerweide), Sauerampher (Halmgaul), Kettenlabkraut (Klipper), Vogelmiere (Kriebelesgras). Nach dieser Arbeit war das Flachsfeld zwar noch nicht ganz unkrautfrei, doch immerhin anständig sauber und damit die Voraussetzung für eine gute Ernte geschaffen. Am 2. Juli fand bei der allgemeinen Flurbegehung auch die Besichtigung des Flachsfeldes durch den zuständigen landwirtschaftlichen Abschnittsberater Herrn Rayer=Ansbach statt, gemeinsam mit dem Ortsbauernführer und dem Ackerfachschaftswart und mehreren Interessenten. Er sprach sich sehr anerkennend über den Stand des Feldes aus. Die Dauer der Blütezeit war verhältnismäßig kurz, in einer Woche beendet. Die Tageszeit der Blüte war der Vormittag, so die alte Erfahrung bestätigend: Saat am Morgen, auch Blüte am Morgen. In der ersten Augusthälfte reifte er ziemlich rasch, gerauft wurde er wiederum in gemeinschaftlicher Arbeit. Er blieb nicht auf dem Boden liegen, sondern wurde sofort aufkapellt und zwar an Draht in langen Reihen. Anfang September schloss das Flachsriffeln die Arbeit am Gemeinschaftsflachs ab. In vier Scheunen des unteren Dorfes fand sie statt, einen ganzen Vormittag. Nachmittags halfen noch einige gute Geister aus der Nachbarschaft des Ortsbauernführer bei der schmutzigsten Arbeit zusammen, beim Ausdreschen der Samenkapseln. Damit war die Hauptarbeit geschehen. Und die Mühe wirklich nicht vergeblich, denn als Ernteergebnis konnte insgesamt gemeldet werden: 42 Zentner Flachsstroh und 8 Zentner Lein. Rein zahlenmäßig eine befriedigende Menge. Aber auch die Güte war mehr als befriedigend, wie beim Verladen in Feuchtwangen der Vergleich mit den Anlieferungen der übrigen Gemeinden zeigte. So war diese Arbeit, die Arbeit einer kleinen Dorfgemeinschaft, schließlich mehr als Arbeit neben anderer. Sie war Dienst an der Wehrkraft unseres Volkes. Das Bewußtsein, in großer Zeit ein gemeinsames Werk für das Vaterland geleistet zu haben, wird eine stolze Erinnerung bleiben. Erinnerung an ein bescheidenes, aber doch recht notwendiges Werk der Heimatfront.

Den Ablauf der gemeinschaftlichen Arbeiten, die eifrigen Mithelfer und noch mehr Mithelferinnen, hielt in zahlreichen Farbbildern und Schwarzweißaufnahmen der Lehrer des Nachbarortes fest, Karl Rüger=Oberahorn fest. Denen, die mithalfen, zur Erinnerung, für die nach uns zum Gedächtnis und zur Mahnung. Die Mithelfer dürfen sich auf einen schönen Abend mit farbigen und schwarz-weißen Lichtbildern freuen: längst getane Arbeit schmerzt nicht mehr, wenn sie die Erinnerung vergoldet. Einige Bilder werden Dorfeigentum bleiben, einen Teil übernimmt die Kreisbauernschaft Ansbach. Dankenswerterweise stellte auch die Schriftleitung der Heimatkundebeilage den Raum zum Abdruck einige Bilder zur Verfügung.

Für den gesamten Inhalt verantwortlich: Hans Sommer in Feuchtwangen. Druck und Verlag: Franken Verlag und Buchdruckerei Sommer, Feuchtwangen.

Brechhäuser wurden immer nach demselben Prinzip gestaltet. Sie bestanden aus den Teilen Schürhütte, Dörrraum und Brechraum.

Es war nicht einfach die Temperatur der in den Dörrraum eingeleiteten heißen Luft zum Dörren der Flachsstengel so zu regulieren, dass sich diese nicht entzündeten. Nicht selten kam es zu Bränden. Deshalb wurden die Brechhäuser in aller Regel mit Abstand zum Ort gebaut.


Brechhaus in Großohrenbronn

Das Brechhaus von Großohrenbronn hatte, wie das Hirtenhaus, die Hausnummer 13. In einer Landkarte von 1832 ist es westlich der Ortschaft, ca. 200 m entfernt vom heutigen Ortsrand eingezeichnet. An Ackerrändern und auf besonders schlecht zu bearbeitenden und ertragsarmen Flächen baute man damals Flachs an. Er wurde von Hand gerupft, um die ölhaltigen Kerne zu gewinnen. Die Ernte wurde geraffelt und im Brechhaus zur Fasergewinnung gebrochen. Danach wurde der Flachs gesponnen und zum ortsansässigen Weber im Haus Nummer 18 gebracht, der daraus Stoffe für den Gebrauch jeglicher Art herstellte.

 

Brechhaus in Fetschendorf

Über das Brechhaus in Fetschendorf berichtet der oben zitierte Artikel aus der Zeitschrift „Bayerischer Heimatschutz“, Jahrgang 1931. Dieses Brechhaus stand relativ nahe an der Ortschaft auf dem Grundstück, auf dem heute das Gemeinschaftshaus steht. Weitere Informationen zu diesem Gebäude konnten bisher leider nicht gefunden werden.


Brechhaus in Kaierberg

Ein Brechhaus in Kaierberg ist im Häuserbuch der Feuchtwanger Gemeinden Krapfenau, Thürnhofen/Kaierberg von Willi Hörber verzeichnet:

Brechhaus (Flst 313), (ohne Hausnummer)

Eigentümer: Ortsgemeinde Kaierberg
ab 1808 Landgemeinde Thürnhofen
Eigentum aufgrund unvordenklichen Besitzes.
Das Brechhaus lag an der Staatsstraße Feuchtwangen/Wieseth unmittelbar rechter Hand nach der Abzweigung des Weges zur Neumühle („Mühlweg“) mit der Traufseite parallel zur Straße. Abbruch erfolgte in der 1. Hälfte des vorigen (= 20.) Jahrhunderts.

In einer Abstimmung (vermutlich 1897 oder 1898) haben 40 Bürgern aus Kaierberg beschlossen, das Brechhaus der neu gegründeten „Molkereigenossenschaft Kaierberg und Umgebung“ zu überlassen Von 1898 bis 1954 wurde es als Molkerei genutzt. 1958 wurde das Gebäude abgerissen.

 

Brechhaus in Schwaighausen

Das Brechhaus stand südlich des heutigen Anwesens Hausnummer 1. Wie lange es genutzt wurde ist nicht bekannt. Jedoch gibt es ein Protokoll vom 3. Januar 1930 über den Beschluss das Brechhaus abzubrechen. Begründet wird diese Entscheidung damit, dass

1. das Brechhaus wieder reparaturbedürftig sei, was erhebliche Kosten verursachen würde

2. es seit langem nicht mehr genutzt wird und sollte man wieder einmal Bedarf haben es überall in der Umgebung Gelegenheit dazu geben würde

3. dass die laufenden Kosten wie zum Beispiel Brandsteuer, Haussteuer, Grundsteuer und Umlagen die Ortskasse schwer belasten.


Brechhaus in Obermosbach

Die erste Erwähnung eines Brechhauses in Obermosbach findet sich in einem Dokument des Amtes Forndorf. Dort ist zu lesen:
Haus Nr. 5 (heute Anwesen Schäff) Hanns Caspar Lederer Vom Zur Wohnung aptirten Prechhaus. Hat Crafft Hochfurstl. Gnedigster Cammerratification Vom 9, Jun. a° 1728 der Gemeind zu Obermosbach ihr Prechhauß aberkauft und sich ein Wohnhäußlein darin aptirt, mit dem der Gemeind Verblieben reservat, daß selbige gleichwohl darinnen Zu Prechen befugt sein soll, und dagegen uber nohmmen, auch dazu bekommen

1 Schorgärtlein, so ordentlich mit Steinen ausgewanthet wurde.
Gibt jährlich – 30 Kreuzer Gelt Gult und das Herkomliche Handlohn

Das Brechhaus hat die Gemeinde also am 9.Juni 1728 an einen Hanns Caspar Lederer verkauft, der es dann zu einem Wohnhäuslein umbaute. Im Liquidationsprotokoll (Grundbuch) vom 8. Juni 1832 ist unter der Hausnummer 5 in Obermosbach vermerkt:

Joh. Georg Schmidt;
lfd. Nr. 653a;
Flächeninhalt: Tagw. 0, Dez. 08; Wohnung, Schor- und Grasgärtchen.

1904 erwarb ein Georg Ohr das Haus für 70 Mark, brach es ab und baute auf dem Grundstück 1909 ein neues Haus und eine Scheune.